Steven Nerayoff, ein ehemaliger Berater von Ethereum (ETH), äußerte sich letzte Woche auf X (ehemals Twitter) besorgt über die Ermittlungen der SEC gegen Ethereum.
In seinem am 21. März auf X veröffentlichten Thread stellt er die These auf, dass börsengehandelte ETFs zukünftig deutlich strengeren Kontrollen unterliegen könnten. Die Behauptung stützt sich auf die angebliche Vorladung mehrerer an Ethereum-ETFs beteiligter Unternehmen durch die SEC, ein Vorgang, der auf eine erhöhte Aufmerksamkeit der Regulierungsbehörde hindeutet.
UNVEILING ETHEREUM'S DECEPTIVE EVOLUTION:
The problems with @ethereum, the announcement of the @SECGov investigation, and the ETHGate movement are all due to the founders' greed and willingness to allow our revolutionary project to become nothing more than a deceptive database…— Steven Nerayoff (@StevenNerayoff) March 21, 2024
Die schweren Vorwürfe von Steven Nerayoff.
Nerayoff ist schon seit geraumer Zeit nicht gut auf seinen ehemaligen Arbeitgeber zu sprechen. So bezichtigte er in der Vergangenheit die Ethereum-Führung und den fast schon berühmten Mitgründer Vitalik Buterin des Betrugs. Gleichzeitig zeigt er sich enttäuscht über die Richtung, in die sich das Projekt entwickelt. Er ist der Meinung, dass Ethereum heute deutlich weniger Probleme hätte, wenn seine damaligen Vorschläge und Empfehlungen umgesetzt worden wären.
Wenn meine Empfehlungen befolgt worden wären, hätten wir heute keine Probleme; Ethereum wäre immer noch DIE Basis von Krypto.
In seinem X-Thread kritisiert er das Projekt offen und verweist auf die Abweichung von der ursprünglichen Vision. Die Untersuchungen durch die SEC und die ETHGate Bewegung sieht er in der Gier des Gründerteams begründet. So bezeichnet er Ethereum als “betrügerische Datenbank”, von der einige wenige auf Kosten der breiten Community profitieren.
Ethereum sei auf Betrug und Lügen aufgebaut. Das Unternehmen und das Management denken, dass jeder dumm genug ist, sich das gefallen zu lassen. Nun, er ist es nicht und er sagt es allen: Lasst euch das nicht gefallen. Das Betrugskonstrukt von Ethereum muss ein für alle Mal fallen!
Ein Punkt, auf den Nerayoff explizit hinweist, ist die Zunahme von mutmaßlich betrügerischen ICOs (Initial Coin Offerings) und der daraus resultierende Vertrauensverlust in der Community. Dies sei jedoch kein Vorwurf an die Community selbst, sondern vielmehr an die Führungsriege hinter der beliebten Kryptowährung, die sich seiner Meinung nach weit vom ursprünglichen Konzept entfernt habe. Kritisch sieht der Ex-Ethereum-Berater auch den NFT-Wahnsinn, bei dem eine Handvoll Leute Token kreieren und sich dann per Rug Pull aus dem Staub machen.
Der aktuelle X-Thread ist nicht die erste Gelegenheit, bei der sich Nerayoff besorgt über Ethereum und seine Führung äußert. Bereits im September letzten Jahres warf er dem Projekt vor, durch die Unterwanderung der Regulierungsbehörden bevorzugt behandelt zu werden. In einem Mitschnitt eines fast dreistündigen Telefonats mit Buterin, der im November 2023 veröffentlicht wurde, warnte er den Ethereum-Mitgründer:
Ich bin überzeugt, dass die Wertpapiergesetze und diese anderen Gesetze umgangen wurden.
Die Kontroverse ist auf die kürzliche Einführung des Dencun-Protokoll-Upgrades auf Ethereum zurückzuführen. Obwohl das Upgrade erhebliche Auswirkungen auf die Gebühren des Protokolls hatte, konnte Solana das dezentralisierte Börsenvolumen von Ethereum in kurzer Zeit übertreffen.