Airbus hat diese Woche auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) in Berlin ein Modell seiner KI-gesteuerten Wingman-Drohne in Originalgröße vorgestellt.
In der militärischen Luftfahrt bezeichnet der Begriff Wingman” einen Piloten in einem separaten Flugzeug, der den Führungspiloten unterstützt und verteidigt, um die taktischen Fähigkeiten und den Missionserfolg zu verbessern. Airbus hat diese Rolle mit seinem Konzept neu definiert: Der Wingman ist weder ein echter Pilot noch ein bemanntes Kampfflugzeug.
Airbus will be presenting its new Wingman concept at the International Aerospace Exhibition #ILA24 in Berlin. This fighter-type drone will be commanded by a pilot in a current combat aircraft such as the #Eurofighter and can take on high-risk mission tasks that would pose a… pic.twitter.com/ObXydUj3ZC
— Airbus Defence (@AirbusDefence) June 3, 2024
Stattdessen handelt es sich um eine kampfflugzeugähnliche Drohne, die von einem Piloten eines modernen Kampfflugzeugs wie dem Eurofighter gesteuert wird. Diese Drohne wurde entwickelt, um riskante Missionen durchzuführen, die für Flugzeuge mit menschlichen Piloten gefährlicher wären.
Das 1:1-Modell, das Airbus vom 5. bis 9. Juni auf der ILA zeigt, ähnelt einem Showcar” der Automobilindustrie, das als Prototyp dient. Die Drohne hat allerdings die Form eines Kampfjets und wird von einem Piloten aus einem modernen Kampfflugzeug wie dem Eurofighter ferngesteuert.
“Die deutsche Luftwaffe hat einen klaren Bedarf für ein unbemanntes Flugzeug geäußert, das mit ihren bemannten Kampfflugzeugen fliegt und deren Einsätze unterstützt, bevor das Future Combat Air System 2040 einsatzbereit sein wird”, sagte Michael Schoellhorn, CEO von Airbus Defence and Space, in einer Erklärung auf der Website des Unternehmens.
Unser Wingman-Konzept ist die richtige Antwort. Wir werden diese Innovation made in Germany weiter vorantreiben und verfeinern, um der deutschen Luftwaffe schließlich eine erschwingliche Lösung mit der notwendigen Leistung zu bieten, um die Wirkung ihrer Kampfflotte für die 2030er Jahre zu maximieren und ihre Schlagkraft zu vervielfachen.”
Was kann die Airbus Wingman KI-Drohne?
Diese Drohne wurde für risikoreiche Missionen entwickelt, die für bemannte Flugzeuge zu gefährlich sind. Das Wingman-Modell verfügt über Fähigkeiten wie Tarnung, Integration verschiedener Waffen, fortschrittliche Sensoren sowie Konnektivität und Teaming-Lösungen. Ähnlich wie bei den “Showcars” ist nicht alles, was gezeigt wird, für die Serienproduktion garantiert.
Die Aufgaben von UAVs variieren, können aber Aufklärung, Störung von Zielen und den Abschuss von präzisionsgelenkter Munition oder Raketen auf Boden- oder Luftziele umfassen.
Die Piloten der bemannten Flugzeuge, die sogenannten “Kommando-Jäger”, haben die endgültige Kontrolle über die Mission und sind die letzte Entscheidungsinstanz. Sie profitieren von einem geringeren Risiko und einem besseren Schutz, indem sie unbemannte Systeme mit taktischen Aufgaben betrauen.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der wirtschaftlichen Stärkung der gesamten Kampftruppe, so dass die Luftstreitkräfte in der Lage sind, die Stärke der gegnerischen Streitkräfte in Konflikten mit gleich- oder gleichwertigen Streitkräften effektiv auszugleichen.
In Großbritannien nutzen Soldat/innen bereits KI, um Drohnen aus der Luft abzuschießen, und einige von ihnen werden im Umgang mit der SmartShooter SMASH-Technologie geschult.
Währenddessen fordern Politiker/innen in Österreich eine Regulierung des Einsatzes von KI in Waffensystemen, da sie Bedenken haben, dass Maschinen Menschen ohne menschliches Zutun töten könnten.
Abbildung: Airbus / Canva