Nvidia hat bestätigt, dass es den Betrieb von Quantencomputern an verschiedenen Standorten weltweit mit der Open-Source-Plattform Nvidia CUDA-Q vorantreiben wird.
In einer Pressemitteilung gab das Unternehmen die Einzelheiten der Erweiterung bekannt. Spezialisierte Zentren in Japan, Deutschland und Polen werden CUDA-Q nutzen, um die Entwicklung von Quantenverarbeitungseinheiten (QPUs) in den fortschrittlichen Hochleistungsrechnersystemen von Nvidia voranzubringen.
QPUs sind das Herzstück von Quantencomputern und nutzen die Wirkung von Elektronen oder Photonen, um anders (und viel schneller) zu rechnen als herkömmliche Prozessoren.
Der US-Technologiekonzern kündigte außerdem an, dass neun neue Supercomputer mit Grace-Hopper-Superchips von Nvidia bei der wissenschaftlichen Forschung und Entwicklung helfen sollen. Die Systeme sollen zusammen eine Kapazität von 200 Exaflops haben, das sind 200 Billiarden Rechenoperationen pro Sekunde mit energieeffizienter künstlicher Intelligenz (KI).
Beim Quantencomputing handelt es sich um leistungsstarke, blitzschnelle Supercomputer, die sich durch eine Rechentechnik auszeichnen, die als Kombinatorik bezeichnet wird. Dabei geht es um große Summen, für die eine Anordnung von Elementen gefunden und hinsichtlich des Ergebnisses optimiert werden muss.
Je mehr Elemente, desto mehr mögliche Anordnungen. Dank der Leistungsfähigkeit von Quantencomputern lassen sich jedoch eine enorme Anzahl von Berechnungen durchführen (wie sie beispielsweise für das Entschlüsseln von Passwörtern benötigt wird).
Die Kombinatorik wird bei der Entwicklung der KI eine entscheidende Rolle spielen und wurde als Engpass in ihrer Entwicklung bezeichnet.
Reaktion auf Nvidias Fortschritte beim Quantencomputing
Das Jülich Supercomputing Centre (JSC) am Forschungszentrum Jülich (FZJ) erweitert seinen Supercomputer Jupiter, der mit dem GH200 Grace Hopper Chip von Nvidia betrieben wird, um eine von IQM Quantum Computers gebaute QPU.
In Japan soll der Supercomputer ABCI-Q am National Institute of Advanced Industrial Science and Technology (AIST) die nationale Initiative zum Quantencomputing voranbringen. Er basiert auf der Hopper-Architektur von Nvidia und wird durch eine QPU von QuEra ergänzt.
Das Supercomputing and Networking Center (PSNC) in Poznan, Polen, hat kürzlich zwei photonische QPUs von ORCA Computing installiert, die mit einer neuen Supercomputer-Partition verbunden sind, die durch Nvidia Hopper beschleunigt wird.
Tim Costa, Director of Quantum and HPC bei Nvidia, sagte: “Sinnvolles Quantencomputing wird durch die enge Integration von Quanten- und GPU-Supercomputing ermöglicht.”
Er fügte hinzu: “Die Quantencomputing-Plattform von Nvidia ermöglicht es Pionieren wie dem AIST, dem JSC und dem PSNC, die Grenzen wissenschaftlicher Forschung zu erweitern und den Stand der Technik beim quantenintegrierten Supercomputing voranzutreiben.”
Abbildung: Ideogram