Millionen Amerikaner sind in die Fänge eines chinesischen Hackerangriffs geraten. Dies hat dazu geführt, dass sieben Chinesen wegen Verschwörung zum Eindringen in Computer und Drahtbetrug angeklagt wurden.
Die Anklageschrift, mit den Vorwürfen, wurde gestern (25. März) in einer Pressemitteilung des Office of Public Affairs bekannt gegeben.
Den sieben Männern wird vorgeworfen, Teil einer in der Volksrepublik China ansässigen Hackergruppe zu sein, die seit über 14 Jahren amerikanische und ausländische Kritiker, Unternehmen und politische Beamte ins Visier nimmt.
Mehr als 10.000 “bösartige” E-Mails sollen innerhalb der als Advanced Persistent Threat 31 bekannten Hacker-Community verschickt worden sein. Einige dieser Aktivitäten führten zur Kompromittierung von Netzwerken, E-Mail-Konten, Cloud-Speicherkonten und Aufzeichnungen von Telefongesprächen.
Aus veröffentlichten Gerichtsdokumenten geht hervor, dass die Aktivitäten der Gruppe eventuell die geschäftlichen und privaten E-Mail-Konten, Cloud-Speicherkonten und Telefonaufzeichnungen von Millionen von Amerikanern kompromittiert haben.
Viele der E-Mails wurden unter dem Deckmantel von Nachrichtenartikeln an die Zielpersonen verschickt. Diese E-Mails enthielten versteckte Tracking-Links, und sobald sie geöffnet wurden, verschafften sich die Hacker Zugang und Informationen über den Empfänger. Diese Informationen nutzte die Gruppe dann, um gezieltere Hackerangriffe durchzuführen.
Im Visier waren Mitarbeiter des Weißen Hauses, des Justiz-, Handels-, Finanz- und Außenministeriums sowie US-Senatoren und Abgeordnete beider Parteien.
Die stellvertretende Generalstaatsanwältin Lisa Monaco erklärte dazu: “Das Justizministerium wird Cyber-Kriminelle, die Demokratien untergraben und unsere nationale Sicherheit bedrohen, unerbittlich verfolgen und zur Rechenschaft ziehen”.
Auch die Regierungen Großbritanniens und Neuseelands beschuldigten China, für die Cyber-Kampagnen verantwortlich zu sein. Ein Sprecher der chinesischen Botschaft in Washington D.C. sagte: “Ohne stichhaltige Beweise haben die betroffenen Länder voreilig eine ungerechtfertigte Schlussfolgerung gezogen” und “unbegründete Anschuldigungen erhoben”.
Embassy Spokesperson on the UK’s hype-up of so-called cyber attacks by China pic.twitter.com/TqACY7NSqq
— Chinese Embassy in UK (@ChineseEmbinUK) March 26, 2024
Internationale Gemeinschaft reagiert auf chinesische Hacking-Vorwürfe
Die britische Regierung hat nun offiziell China beschuldigt, hinter den Cyberangriffen auf Abgeordnete und die Wahlkommission zu stecken. Als Konsequenz wurden erste Sanktionen verhängt.
Gegen zwei chinesische Staatsbürger und ein Unternehmen namens Wuhan Xiaoruizhi Science and Technology Company Ltd. wurden Sanktionen verhängt, die das Einfrieren von Vermögenswerten sowie ein Einreise- und Aufenthaltsverbot in Großbritannien beinhalten. Britische Staatsbürger und Unternehmen dürfen auch nicht mehr über ihre Gelder oder Ressourcen verfügen.
Die Regierung behauptet, das Unternehmen stehe in Verbindung mit der Advanced Persistent Threat Group 31.
Auch die neuseeländischen Behörden beschuldigten China, das parlamentarische Netzwerk 2021 ins Visier genommen zu haben.
Bild: Ideogram