Südkoreanische Medien haben behauptet, dass Korea Telecom einige seiner Kunden aufgrund ihrer exzessiven Nutzung von Peer-to-Peer-Download-Tools gezielt mit Malware infiziert habe.
Das Unternehmen habe eine völlig neue Abteilung für die Entwicklung, Wartung und Verbreitung von Malware eingerichtet, und die Operation habe im Mai 2020 begonnen, heißt es.
Die Zahl der infizierten Nutzer von “Web-Festplatten” soll zu einem bestimmten Zeitpunkt 600.000 erreicht haben.
Die Malware soll in das Grid-Programm eingeschleust worden sein, den Code, der es KT-Nutzern ermöglicht, Daten über ein Peer-to-Peer-Verfahren auszutauschen.
Die File-Sharing-Dienste sollen nicht mehr funktioniert haben, woraufhin sich Nutzer in Online-Foren über das Problem beschwerten. Weitere gemeldete Probleme waren die Erstellung unbekannter Ordner, das Verstecken heruntergeladener Dateien und die Tatsache, dass einige PCs überhaupt nicht mehr funktionierten.
Das Problem soll fast fünf Monate angedauert haben.
Als Malware wird jede Software bezeichnet, die absichtlich darauf abzielt, einen Computer oder Server zu stören. Sie wird allgemein als Virus, Wurm, Spyware, Ransomware, Adware und Trojaner bezeichnet.
Ein Vertreter des Grid-Programms sagte den Medien, dass nur Nutzer der KT-Internetleitungen betroffen seien, so TechNadu.
Polizei greift in koreanisches Telco-Drama ein
Nachdem die Medien über das vermeintliche Problem berichtet hatten, schaltete sich die Polizei ein und führte eine Untersuchung durch, die ergab, dass die Quelle eines der Datenzentren von KT, das sogenannte Bundang IDC Center, war.
Das Bezirksamt des südlichen Gyeonggi-Distrikts vermutete, dass KT gegen das Gesetz zum Schutz des Kommunikationsgeheimnisses und das Gesetz über Informations- und Kommunikationsnetzwerke verstoßen haben könnte.
Die erste Untersuchung wurde nach vier Jahren abgeschlossen und führte zum Rücktritt des CEO des Telekommunikationsunternehmens. Das Unternehmen ist eines der größten Telekommunikationsunternehmen Südkoreas.
Im November 2023 wurde bekannt, dass die Polizei 13 Personen identifiziert und zur Strafverfolgung ausgeschrieben hatte, darunter einige Angestellte und Mitarbeiter der damaligen Muttergesellschaft.
Weitere Ermittlungen wurden im Mai 2024 eingeleitet und dauern an.
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