Nutzer von Windows 11 können die umstrittene „Rückruf“-Funktion nicht deinstallieren, nachdem Microsoft bestätigt hat, dass es sich bei der Option um einen Fehler handelt, der bald behoben wird.
Ein Bericht von Deskmodder enthüllte am Montag (2. September) die Änderung im neuesten Windows 11-Update 24H2, die es Nutzer zu ermöglichen schien, die Funktion vollständig zu deinstallieren.
In einer Stellungnahme gegenüber The Verge sagte Brandon LeBlanc, Senior Product Manager bei Windows: „Wir sind uns eines Problems bewusst, bei dem Recall fälschlicherweise als Option im Dialog ‚Windows-Funktionen aktivieren oder deaktivieren‘ in der Systemsteuerung aufgeführt wird.
„Dies wird in einem der nächsten Updates behoben“, fügte er hinzu.
Recall ist eine neue Funktion von Copilot+, die Screenshots der eigenen Aktivitäten sammelt, damit man frühere Arbeiten leichter wiederfinden kann. Ein solches Tool kann sehr nützlich sein, aber die Sicherheitsrisiken, die mit dem Sammeln von Passwörtern und persönlichen Daten verbunden sind, die missbraucht werden könnten, haben bereits Kritik hervorgerufen.
Die britische Datenschutzbehörde Information Commissioner’s Office (ICO) hat wegen ähnlicher Sicherheitsbedenken eine Untersuchung gegen Recall eingeleitet.
Einfallstor für Malware
Nachdem Microsoft Recall eingeführt hatte, führte ein öffentlicher Aufschrei nur wenige Tage später zu einer Überprüfung, die zu einer Verzögerung der vollständigen Einführung führte.
Forscher fanden heraus, dass die Recall-Datenbank, in der die fortlaufenden Snapshots gespeichert werden, nicht verschlüsselt war und somit ein Einfallstor für Malware darstellte. Eine Änderung des Ansatzes bedeutet, dass Recall nun auf freiwilliger Basis und nicht mehr als Standardfunktion des KI-Tools funktioniert.
Die Datenbank ist verschlüsselt und Windows Hello dient als Authentifizierungsmerkmal.
Nach dem ursprünglichen Starttermin im Juni wurde nun ein neuer Starttermin für Windows Insider-Tester im Oktober festgelegt.
Ein weiteres mögliches Hindernis für Microsoft könnte der Digital Markets Act der Europäischen Kommission sein, der den US-Technologiekonzern dazu zwingt, die EU-Versionen von Windows 11 mit einer Deinstallationsoption auszustatten.
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