Home Indiana Jones and the Great Circle Test: Ein großes Abenteuer rund um den Globus

Indiana Jones and the Great Circle Test: Ein großes Abenteuer rund um den Globus

MachineGames, der Entwickler hinter der aktuellen Wolfenstein-Serie, bewegt sich erneut auf vertrautem Terrain. Während die Wolfenstein-Spiele für schnelle und actiongeladene Nazi-Jagd-Abenteuer bekannt sind, verfolgt Indiana Jones and the Great Circle einen weitaus durchdachteren Ansatz.

Das Spiel ist ein fantastisches Action-Adventure, das mit wunderschönen Schauplätzen wie weiten Wüsten, schneebedeckten Bergen und tropischen Regenwäldern aufwartet. Das realistischere Gameplay ist nicht so explosiv wie das von Wolfenstein, aber dafür strategischer und lässt unserem Helden viel Raum für Improvisation. Ohne Zweifel gehört es zu den besten (zeitlich begrenzten) Konsolenexklusivtiteln für die Xbox Series X|S.

Bereit für Abenteuer?

Die Geschichte von Indiana Jones and the Great Circle spielt im Jahr 1937 nach den Ereignissen des ersten Films, Indiana Jones und die Jäger des verlorenen Schatzes. Der Protagonist begibt sich auf eine weltweite Reise, um einen Artefaktdieb zu verfolgen. Was als einfache Verfolgungsjagd beginnt, entwickelt sich schnell zu einer gigantischen Verschwörung, die Indiana’s kühnste Vorstellungen übertrifft.

MachineGames nutzt die historische Zeitspanne geschickt aus: Indiana entdeckt, dass verschiedene historische und spirituelle Orte auf der ganzen Welt zufällig einen perfekten Kreis bilden. Diese Entdeckung treibt ihn dazu, alle diese Orte zu besuchen, was dem Spiel eine ständige Abwechslung an Schauplätzen und Umgebungen verleiht und es vor Monotonie bewahrt.

Das Spiel bietet eine charmante Nebenbesetzung mit der Heldin Gina Lombardi und dem Schurken Emmerich Voss. Gina sucht nach ihrer vermissten Schwester, die scheinbar in Emmerichs Plan verwickelt ist, die Geheimnisse des Great Circle für das Dritte Reich in Deutschland zu nutzen.

Gina ist keine passive Begleitung: Sie unterstützt Indiana aktiv bei der Lösung von Rätseln und Mysterien, was sie zu einer hervorragenden Gefährtin macht. Emmerich hingegen teilt viele Gemeinsamkeiten mit Indiana – beide sind Archäologen mit Wissensdurst.

Doch während Indiana andere Kulturen respektiert, ist Emmerich ein egoistischer und machthungriger Charakter. Diese konträren Ideale machen die beiden zu spannenden Gegenspielern.

Troy Baker liefert als Indiana Jones eine unglaublich überzeugende und exzellente Synchronleistung. Allerdings wirken die Gesichtsanimationen aller Figuren etwas befremdlich. Das Spiel setzt auf hyperrealistische Grafik, doch die Bewegungen von Augen und Mündern wirken unnatürlich – fast wie im 2004er Film Der Polarexpress, als computergestützte Technik noch nicht so weit fortgeschritten war.

Rund um die Welt

Die Geschichte des Spiels ist fast genauso aufgebaut wie ein Kinofilm. Nach wichtigen Wendepunkten wechselt das Spiel zwischen linearen Leveln und semi-offenen Weltabschnitten. Die linearen Level fungieren als große Action-Setpieces und erzählen die Geschichte wie ein echter Indiana-Jones-Film.

Besonders die Ereignisse im Himalaya gipfeln in einer explosiven Szene, die an Uncharted erinnert. Indiana spielt dabei ein Mini-Game, in dem er japanische Flugzeuge in China abschießt. Diese Abschnitte sind angenehm kurz und verhindern Ermüdung, wie sie in offenen Weltspielen oft auftritt.

Die semi-offenen Weltbereiche sind besonders beeindruckend und umfassen den Vatikan in Rom, die Pyramiden von Ägypten und die Sukhothai-Tempel in Thailand. Jede dieser Regionen bietet optisch und mechanisch einzigartige Herausforderungen. Während der Vatikan mit hohen Gebäuden aufwartet, die viel Kletterei erfordern, sind die Ebenen Ägyptens weitläufig mit verstreuten Ausgrabungsstätten.

Mein Favorit ist jedoch Sukhothai. Das Gebiet ist ein üppiger Regenwald, in dem Indiana und Gina mit einem Boot umherfahren können – ähnlich wie Kratos und Atreus in God of War. MachineGames hat großartige Arbeit geleistet, jede Region einzigartig zu gestalten. Allerdings gibt es auf der Xbox-Version einige Probleme mit Texturen, die plötzlich ins Bild springen, was die Immersion stören kann.

Im Gegensatz zu den oft leeren offenen Welten älterer Spiele wie Dragon Age: Inquisition sind die Gebiete in Der Große Kreis genau groß genug, um eine Menge Nebeninhalte zu bieten. Die Nebenquests sind lohnenswert, da sie die Welt weiter ausbauen und nützliche Belohnungen wie neue Fähigkeiten oder Geld bieten.

Besonders gefiel mir eine Mission, in der Indiana einen Lehrling aus den Händen der italienischen Schwarzhemden, Mitglieder der faschistischen Partei, rettet.  Hier konnte ich mehr von Indianas heldenhafter Seite sehen, wie er auch gewöhnlichen Leuten hilft, während er und seine üblichen exotischen Abenteuer erlebt.

Lust auf einen Kampf?

Die meiste Zeit präsentiert sich das Spiel aus der Ego-Perspektive, was den immersiven Aspekt verstärkt. In einigen Momenten, wie beim Klettern oder Schwingen, schaltet die Kamera in die Third-Person-Ansicht, was tatsächlich hilft, Entfernungen besser einzuschätzen.

Anstatt wie in Wolfenstein wild um sich zu schießen, muss Indiana strategischer vorgehen, da er ein gewöhnlicher Mensch ist. Er hat keine besonderen Kräfte wie die Figuren in Dishonored und nicht einmal eine „Radar“-Funktion, um Gegner hinter Wänden zu erkennen, wie es in vielen ähnlichen Spielen der Fall ist.

Indiana muss daher improvisieren und eine Vielzahl unterschiedlicher Waffen nutzen, die er in seiner Umgebung findet – von Schaufeln über Schlagstöcke und Weinflaschen bis hin zu liegen gelassenen Gewehren. Dieses Element sorgt dafür, dass das Gameplay frisch bleibt und dennoch realistisch wirkt. Was die Charakterentwicklung betrifft, geht das Spiel einen cleveren Weg: Statt durch Kämpfe Erfahrungspunkte (EXP) zu sammeln, verdient Indiana Abenteuerpunkte, indem er Quests abschließt und interessante Sehenswürdigkeiten fotografiert.

Diese Abenteuerpunkte können dann für sammelbare Bücher ausgegeben werden, die ihm neue Fähigkeiten verleihen, wie z. B. eine zweite Chance nach einem K.O. oder die Möglichkeit, mehr Munition auf einmal in seinen Revolver zu laden. Dieser Ansatz hat einen zusätzlichen Effekt: Manchmal ist es besser, an Gegnern vorbeizuschleichen, anstatt sich durchzukämpfen – wie im echten Leben. Für das Ausschalten von Feinden gibt es ohnehin keine Belohnung! Ich liebe es, wie MachineGames das Spiel so realistisch wie möglich gestaltet hat.

Ein zugänglicher Held

Das Spiel bietet auch eine umfassende Palette an Barrierefreiheitsoptionen, die es mit den besten Titeln von PlayStation gleichziehen lassen. Viele typische Einstellungen wie das Anpassen der Schriftgröße und das Hinzufügen von Untertiteln sind verfügbar. Besonders gefallen hat mir jedoch der Hochkontrastmodus. Dieser erleichtert das Erkennen von sammelbaren Gegenständen und Objekten in der Spielwelt erheblich.

Im Gegensatz zu anderen Spielen wird hier jedoch die Option geboten, den Hochkontrastmodus nur als Umrisse darzustellen, anstatt alles in eine einheitliche Farbe zu tauchen. Diese Funktion schätze ich sehr, da die Umwandlung der gesamten Hintergrundgrafik in eine einheitliche Farbe – wie etwa im Hochkontrastmodus von The Last of Us – die atemberaubenden Umgebungen des Spiels beeinträchtigt hätte.

Das Spiel verfügt zudem über verschiedene Schwierigkeitsgrade, sowohl für die Kämpfe als auch für die Rätsel. Dies erlaubt eine flexible Anpassung an den eigenen Spielstil. So gibt es etwa eine Vielzahl an Modifikatoren für Gegner, wie die Anpassung des verursachten Schadens, und vereinfachte Rätsel, die weniger anspruchsvoll sind.

Apropos Rätsel: Ich fand sie perfekt ausbalanciert – herausfordernd, aber nicht unlösbar. Falls man dennoch feststeckt, kann Indiana mit seiner Kamera ein Foto des Rätsels machen, das Hinweise zur Lösung liefert.

Fazit

Indiana Jones and the Great Circle ist ein atemberaubendes Spiel mit vielfältigen Schauplätzen und immersivem Gameplay. Trotz kleinerer Mängel wie Pop-ins und Gesichtsanimationen bietet es eine fesselnde Geschichte und eine großartige Besetzung.

Wer ein Action-Adventure sucht, das Spielen wie Uncharted oder der Tomb Raider-Reihe ähnelt, für den ist Indiana Jones and the Great Circle genau das Richtige. Das Erscheinungsdatum ist der 9. Dezember 2024, und Spieler, die die Premium-Edition kaufen, erhalten 72 Stunden Early Access. Das bedeutet, dass sie ab dem 6. Dezember spielen können, wenn die Vorbestellung rechtzeitig erfolgt.

Das Spiel erscheint am 9. Dezember 2024 für Xbox Series X|S und PC über Steam sowie im Xbox Game Pass. Die Standard-Edition kostet 69,99 €, die Premium-Edition 99,99 €. Spieler der Premium-Edition erhalten ab dem 6. Dezember 72 Stunden Vorabzugang. Die PlayStation-5-Version folgt im Frühjahr 2025.

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Benjamin Touati
Redakteur

Benjamin Touati ist ein vielseitiger Autor mit langjähriger Erfahrung in den Bereichen Games, HR-Tech und Sprachtechnologie. Mit einem akademischen Hintergrund in Linguistik hat er sich ein tiefes Verständnis für Sprache und digitale Kommunikation erarbeitet. Seine Laufbahn umfasst eine breite Palette an Positionen, von der Lehrtätigkeit bis hin zu spezialisierten Rollen in der kreativen Texterstellung. Getrieben von der Leidenschaft für digitale Innovationen, widmet er sich der Konzeption und Bearbeitung aktueller Inhalte in diesem dynamischen Feld.

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