Der Bericht der US-amerikanischen Federal Trade Commission (FTC) zeigt, dass soziale Medien und Streaming-Dienste Nutzerdaten überwachen, um persönliche Informationen zu monetarisieren.
Der heute veröffentlichte Bericht (20. September) offenbart, dass diese Unternehmen „eine umfassende Überwachung der Verbraucher“ betrieben haben, um einen Preis für deren Daten festzulegen. Die Informationen stammen aus einer Reihe von 6(b)-Anordnungen, die die FTC im Dezember 2020 erlassen hatte.
Diese führenden Unternehmen im Bereich soziale Medien und Video-on-Demand haben Milliarden von Dollar mit den persönlichen Daten ihrer Nutzer verdient. Besonders besorgniserregend ist, dass etwa 95% der Teenager und 40% der Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren soziale Medien nutzen.
Die 6(b)-Anordnungen fallen unter das FTC-Gesetz, das der FTC erlaubt, umfassende Studien durchzuführen, die keinen spezifischen Vollzugszweck verfolgen, sondern der Informationssammlung dienen.
Damals forderte die FTC Informationen von Amazon.com Inc., ByteDance Ltd. (dem Betreiber von TikTok), Discord Inc., Facebook Inc., Reddit Inc., Snap Inc., Twitter Inc., WhatsApp Inc. und YouTube LLC an.
Die FTC wollte wissen, wie diese Dienste persönliche und demografische Daten sammeln, verwenden, verfolgen oder ableiten. Außerdem wurde untersucht, wie Werbung und andere Inhalte die Verbraucher beeinflussen und wie bestimmte Algorithmen Inhalte, insbesondere für Jugendliche und Minderjährige, nachverfolgen.
Ergebnisse des FTC-Berichts
Der Bericht zeigt, dass die Geschäftsmodelle der untersuchten Unternehmen stark auf die Erhebung von Daten ausgerichtet sind, oft auf Kosten der persönlichen Sicherheit. Ihre einträglichen Werbekampagnen hatten Vorrang vor Datenschutz und Richtlinien. Besonders durch gezielte Werbung, die den Großteil ihrer Einnahmen ausmacht, wurde dies umgesetzt.
Die wichtigsten Erkenntnisse des Berichts fordern auch strengere Vorschriften für die Datenerhebung durch Unternehmen. Die FTC appelliert an den Kongress, umfassende Datenschutzgesetze auf Bundesebene zu erlassen, um Überwachung zu begrenzen, grundlegende Schutzmaßnahmen sicherzustellen und den Verbrauchern Rechte über ihre Daten zu gewähren.
Der Bericht schlägt vor, dass der Kongress die Datenschutzgesetzgebung überprüfen sollte, um Minderjährige und Jugendliche vor dem Zugriff auf oder der Interaktion mit sensiblen Inhalten zu schützen. Er empfiehlt durchsetzbare „Datenminimierungs- und Aufbewahrungsvorschriften, eine Begrenzung der Datenweitergabe an Dritte und Partner, die Löschung von Verbraucherdaten, wenn sie nicht mehr benötigt werden, sowie verbraucherfreundliche Datenschutzrichtlinien, die klar, einfach und verständlich sind.“