Die weltweit größte Kryptowährungsbörse Binance wird in diesem Jahr 1.000 neue Mitarbeiter einstellen, um den regulatorischen Herausforderungen zu begegnen.
Ein großer Teil der Neueinstellungen werde auf Compliance-Positionen entfallen, sagte der CEO des Unternehmens, Richard Teng, am Mittwoch (21. August) in einem Interview mit Bloomberg. Teng hält sich derzeit in den USA auf, um sich mit wichtigen Behörden zu treffen und das Image von Binance bei den Aufsichtsbehörden zu verbessern.
In dem Interview betonte Teng die Bedeutung der Regulierungsbehörden für seinen Ansatz bei der Verwaltung von Binance. Die in Malta ansässige Börse hat Berichten zufolge allein in diesem Jahr mehr als 200 Millionen US-Dollar für die Einhaltung von Vorschriften ausgegeben.
Tengs Reise in die USA findet inmitten eines laufenden Rechtsstreits zwischen der Securities and Exchange Commission (SEC) und Binance statt. Im Jahr 2023 ging die Regulierungsbehörde so weit, Binance zu beschuldigen, illegal eine unregulierte Börse zu betreiben und Investoren nicht registrierte „Kryptoasset-Wertpapiere“ anzubieten.
Im November letzten Jahres schloss Binance eine Vereinbarung mit den US-Behörden, in der das Unternehmen und sein ehemaliger CEO, Changpeng Zhao, mehrere Vorwürfe einräumten, darunter das Angebot von Kryptowährungsderivaten an US-Bürger ohne ordnungsgemäße Registrierung. Zhao stimmte der Zahlung von Strafen in Höhe von mehr als 4,3 Milliarden US-Dollar zu. Die SEC war jedoch nicht Teil des Vergleichs.
„Ich war mein ganzes Leben lang in der Aufsicht tätig“, sagte Teng gegenüber Bloomberg. “Regierungsbehörden sind wichtig.“
Neueinstellungen bei Binance
Die Börse plant, ihr Compliance-Personal bis Ende des Jahres von derzeit 500 auf 700 Mitarbeiter aufzustocken.
Binance gab an, dass die Zahl der Anfragen von Strafverfolgungsbehörden im Vergleich zum Vorjahr um 10 Prozent gestiegen sei – 63.000 im Jahr 2024 gegenüber 58.000 im gesamten Jahr 2023. Teng wies auch darauf hin, dass die Compliance-Ausgaben in den letzten Jahren deutlich zugenommen hätten und er erwarte, dass sie weiter steigen würden.